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Re-Wir e. V. - Leitbild

Unser Leitbild

Selbstverständnis

Re-Wir e.V. ist ein eingetragener Verein, der für Recklinghausen ein Mehrgenerationenprojekt für ca. 15-20 Parteien realisieren möchte. Im Vordergrund steht das soziale Miteinander. Wir sehen im gemeinschaftlichen Leben das Potenzial zu persönlichem Wachstum, gegenseitiger Bereicherung und Unterstützung. Wir sind eine demokratische Gemeinschaft und die Artikel des Grundgesetzes bilden die Grundlage unseres Handelns und Denkens. Wir orientieren uns nicht am marktwirtschaftlichen Wachstum und möchten bezahlbaren Wohnraum für die Bewohner/Bewohnerinnen schaffen.

Organisation

Re-Wir e.V. ist eine Gemeinschaft von Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Lebensgewohnheiten, die selbstbestimmt, tolerant und gleichberechtigt miteinander wohnen werden.  Eine heterogene Altersstruktur wird angestrebt, so dass sich in der Gemeinschaft möglichst viele Generationen abbilden – Mehrgenerationenwohnen.

Die Organisations- und Verfahrensstruktur beruht auf den Prinzipien der Transparenz, Selbstorganisation und Basisdemokratie. Inhalte werden in Arbeitskreisen erarbeitet und in Vollversammlungen zur Entscheidung gebracht. Das Konsensprinzip bildet hierfür die Grundlage. Damit wird über übliche Entscheidungsprozesse hinausgegangen, bei denen die Minderheit keine weiteren Gestaltungsmöglichkeiten hat.

Die Entwicklung des Mehrgenerationenprojektes und das Zusammenwohnen werden aktiv gestaltet. Hierdurch ergeben sich Reibungspunkte und Konflikte. Wenn diese durch offene An- und Aussprache nicht beigelegt werden können, wird durch benannte Mitglieder eine Konfliktmoderation angeboten. Eine wertschätzende Haltung ist bei Auseinandersetzungen von Bedeutung, um in Kontakt bleiben zu können. Der Umgang miteinander ist von Toleranz und Respekt geprägt.

Nach genauer Recherche der unterschiedlichen Rechtsformen, die für Wohnprojekte in Frage kommen, präferiert Re-Wir e.V. ein Modell, bei dem alle Bewohner*innen Eigentümer*innen der Immobilie sind. Das ist mit einer selbst gegründeten Wohnungsbaugenossenschaft oder einer GmbH & Co KG, bei der die Eigentümer*innen Kommanditist*innen sind, möglich. Wir streben eine soziale Durchmischung an, ohne die Kriterien hierfür jetzt schon festlegen zu wollen, da uns die Herausforderungen bei der Planung und Finanzierung bewusst sind. Wir möchten eine Baufinanzierung für die gesamte Gruppe ermöglichen und somit einkommensstarken und einkommensschwachen Mitgliedern den Zugang ermöglichen. Dies ermöglicht uns die von uns gewählte Rechtsform der GmbH & Co. KG, die unterschiedlich hohe Einlagen zulässt und freier gestaltbar ist als eine Wohnungsbaugenossenschaft.

Das selbstbestimmte sowie gemeinschaftliche und solidarische Wohnen steht im Fokus, entscheidend ist, dass es auch bezahlbar ist. Die Finanzierung des Wohnprojektes erfolgt durch die noch zu gründende GmbH & Co. KG. 

Wir gehen zurzeit davon aus, dass jede Wohnpartei ca. 20% Eigenkapital bezogen auf die Wohnfläche und die Gesamtbaukosten einzubringen hat.

Kommunikation

Kommunikation ist ein Grundpfeiler menschlichen Zusammenseins. Hierdurch entsteht Verständnis für die Sichtweise des anderen. Wir werden uns in unserer Gemeinschaft auf der Grundlage von Wertschätzung und Neugierde, sowie Interesse an der Sichtweise aller Beteiligten verständigen. Wir werden eine Form der Kommunikation etablieren, die Lust und Freude auf Austausch von Ideen und Meinungen fördert. Sie lädt dazu ein, offen und ehrlich die eigenen Gedanken mit anderen zu teilen und Konflikte sowie Bedenken als Lernfeld und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu begrüßen. In der Gemeinschaft kann sowohl das Bedürfnis nach Nähe als auch nach Distanz gelebt werden. Der Wunsch nach Alleinsein oder Rückzug wird selbstverständlich respektiert.

Gemeinschaft

RE-Wir e.V. entwickelt ein Mehrgenerationenprojekt, in dem wir gemeinschaftlich leben und uns gegenseitig unterstützen. Wir sind eine Gruppe von Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und beruflicher und persönlicher Biografien. Was uns zusammenführt, ist der Wunsch, Alltag und Freizeit gemeinsam und auch ganz individuell zu gestalten. Das Sprichwort „Zur Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf“ wird in unserer Gemeinschaft lebendig. Mit unterschiedlichen Menschen kommen viele Fähigkeiten zusammen, die für alle bereichernd sein können. Wir sind Teil einer toleranten Gemeinschaft, die uns Geborgenheit und Zusammengehörigkeit gibt und uns gleichzeitig individuelle Lebensgestaltung ermöglicht. Gegenseitige Inspiration lässt Lust auf etwas entstehen, was wir allein nicht tun würden. Das Wohnprojekt bietet die Chance, unsere Kräfte in einer vertrauensvollen und nachhaltig gesinnten Gemeinschaft zu bündeln und ein modernes, ökologisches Wohnen mit hoher Qualität für Jung und Alt zu gestalten. Das ist verbunden mit dem Ziel eines gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Miteinander, Nachhaltigkeit und Solidarität. Wir unterstützen uns gegenseitig in alltagspraktischen Belangen, wie z. B. bei der Kinderbetreuung, dem Essen kochen, bei Erkrankungen und handwerklichen Tätigkeiten. Wir werden gemeinsame Zeit genießen, indem wir Gedanken austauschen über z.B. politische und gesellschaftliche Themen, gemeinsam kochen, essen, spielen und feiern, sowie Konzerte, Lesungen und Vorträge organisieren. Wir gestalten zusammen den Garten und wenn möglich, bauen wir dort auch Obst und Gemüse an. Wir setzen uns für eine ökologisch orientierte Ernährung und das Teilen nicht verwerteter Lebensmittel ein. Wir fördern in der Gemeinschaft den bewussten Umgang mit uns als Individuen und Mitmenschen, der Natur und den Tieren. Die Idee eines „offenen Hauses“ beinhaltet auch den Gedanken, dass Menschen von außerhalb, aus der Stadt oder dem Quartier, eingeladen und beteiligt werden. Wir setzen uns für eine aktive und lebendige Nachbarschaft im Quartier ein und entwickeln hierfür Angebote wie Nachbarschaftsfeste, Lebensmittel Ver(fair)teiler, offene Veranstaltungen….Wir verstehen uns als Teil einer aktiven Stadtgesellschaft und setzen uns für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Quartier ein.

Architektur

Das Objekt wird Begegnungen der Bewohner/Bewohnerinnen durch seine offene und kommunikative Bauweise und Raumaufteilung fördern. Die äußere Architektur kann dies durch eine Atrium- oder U- Bauform oder eine zugewandte Anordnung von Teilgebäuden unterstützen. Festzulegen ist der Bedarf an Gemeinschaftsfläche und individuellen Rückzugsorten, um endgültig über die Bauform zu entscheiden. Im Außenbereich werden Treffpunkte durch die Erschließung mit Laubengängen, einen zentralen Gartenplatz und einzelnen Gartennischen, die von kleinen Personengruppen spontan genutzt werden können, geschaffen. Die innere Architektur ist durch die Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum (ca. 50 m²), in dem sich auch eine Küche befindet, geprägt. Dieser Raum wird für Hausversammlungen, Gruppentreffen, gemeinsame Freizeitgestaltung, wie Feste, Konzerte und Kinoabende und vieles mehr genutzt. Hierzu hat er flexible Wände oder Vorhänge, angrenzend befindet sich eine Gästetoilette. Ein Appartement für Gäste inclusive Bad wird miteingeplant, sodass die Wohnungen kein zusätzliches Gästezimmer benötigen. Sogenannte Joker-Räume oder Schalträume können flexibel genutzt werden und sind oft von zwei Wohnungen und dem Flur aus zugänglich. Ein gemeinschaftlich genutzter Wasch- und Trockenraum mindert ebenfalls den Bedarf an individuell genutzter Wohnfläche. Weitere Hobby- oder Freizeiträume, z. B. eine Sauna, sind abhängig vom Flächenbedarf und den Baukosten einzuplanen. Wir planen ein barrierefreies Wohnobjekt. Die Wohnungen sind durch einen Fahrstuhl zu erreichen und verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse. Die Wohnungsgrößen richten sich nach dem individuellen Bedarf. Wir möchten ökologisch bauen, d. h. möglichst ressourcenschonend mit recycelbaren Materialien, ohne dabei die Baukosten aus den Augen zu verlieren.

Ökologie

Wir wollen nachhaltig und ökologisch bauen und leben. Bei der Wahl des Architekturbüros wird unsere Entscheidung zugunsten eines solchen fallen, das über entsprechende Erfahrungen verfügt. Wir werden sparsam mit Energie und Ressourcen umgehen. Zusätzlich möchten wir durch Solarzellen die Sonnenenergie nutzbar machen. Ökologisches Denken beinhaltet auch die Reaktivierung “alter“ Lebensweisen wie z.B. einen Nutzgarten anlegen, in Nachbarschaft leben, Gebrauchsgegenstände teilen. Die Größe des Nutzgartens wird sich an der Größe des zur Verfügung stehenden Grundstücks orientieren. Auf den Gemeinschaftsgrünflächen wird es überwiegend heimische Pflanzen geben. Wir streben eine stadtnahe Immobilie an, damit wir viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können. Durch Carsharing möchten wir das Teilen von Fahrzeugen ermöglichen.

Kultur

Miteinander wollen wir Kultur, die geistigen und künstlerischen Bereiche, in unserem Wohnprojekt gestalten. Wir sind bereit, anders und neu zu denken und auch das Gewohnte zu verlassen. Wenn Menschen neu zusammenkommen, kommen auch viele Talente zusammen, die Anregungen für eine neue Gemeinschaftskultur geben. Einige können musizieren oder malen, andere wiederum haben eine Ausbildung in Yoga oder Massage und wiederum andere bringen gestalterische und handwerkliche Fähigkeiten mit. Je vielfältiger, desto besser. Daneben sind Meditation und Stille Möglichkeiten, um mit sich und den anderen in Kontakt zu kommen. Wir begegnen den vielfältigen religiösen und spirituellen Ansichten mit Offenheit und Toleranz. In unserem Projekt schaffen wir den Rahmen für Zeiten der Muße und damit einhergehend der Entschleunigung. Diese Elemente schaffen somit eine Gemeinschaftskultur, die unser Wohnprojekt inspiriert und Räume für ein Miteinander etabliert.